Category: | Review - Internet | Publish date: | 2/6/2013 |
Source: | musikreviews.de (Germany) | ||
Synopsis: |
True North
Bei einem neuen BAD RELIGION-Album kann man sich die Beschreibung von Änderungen in der stilistischen Ausrichtung oder beim Sound eigentlich schenken, da die Eckpfeiler in der musikalischen Welt dieser Band schon seit langem fest eingeschlagen sind und sich daran auch nicht mehr viel ändern wird. Die einzige Auffälligkeit auf Album Nummer 16 ist ein leichtes Anziehen des Durchschnitts-Tempos.
„True North“ enthält erfreulicherweise einige echte Hits, die sich durchaus mit den vielen Großtaten dieser Art aus der Vergangenheit messen kann. Bestes Beispiel dafür ist das ungemein eingängige Titelstück (gleichzeitig auch der Opener), das mit einer großartigen, leicht melancholischen Strophen-Melodie punktende „Dept. Of False Hope“ sowie der Extrem-Ohrwurm „Nothing To Dismay“. Dazwischen tummeln sich viele gutklassige Songs, die sich zwar nicht ganz so nachhaltig im Kopf festsetzten wie die bereits benannten, aber nach einigen Durchläufen durchaus auf der Haben-Seite gebucht werden können. Leider hat sich aber auch der eine oder andere Refrain auf das Album geschlichen, der einen spontan zur Skip-Tast schnellen lässt. So sind z.B. „Dharma And The Bomb“, „Popular Consensus“ oder „My Head Is Full Of Ghosts“ schon arge Schlaftabletten bzw. klingen so sehr nach Selbstrecycling, dass sie den guten Gesamteindruck etwas trüben.
FAZIT: Solange man von „True North“ nicht erwartet, das es auch in der Breite an Klassiker wie „No Control“ oder „Against The Grain“ anknüpft, wird man mit dem neuen BAD RELIGION-Werk sicher keinen Schiffbruch erleiden. Das Niveau der durchaus vorhandenen Überhits wird allerdings nicht durchgängig gehalten. Ein Umstand, der auf etliche BR-Alben jüngerer Zeit zutrifft.
- Lutz Koroleski