Category: | Review - Internet | Publish date: | 2/4/2013 |
Source: | zephyrs-odem.de (Germany) | ||
Synopsis: |
True North
Manche Bands machen es einem einfach, sehr einfach sogar, denn sie können einfach keine schlechten Alben veröffentlichen. Dies trifft auch im Falle von Bad Religion zu, die ich seit Jahrzehnten verehre und schätze und die für mich, wie Ihr es bereits erahnen könnt, noch keinen Rohrkrepierer fabrizierten. Grundsolide poltern die in die Jahre gekommenen Punks auf jedem ihrer nunmehr 16.Album seit 1982 auch auf „True north“ los, lassen nichts von ihren lieb gewonnen Vibes vermissen…und können dennoch nur teilweise überzeugen.
Das liegt vor allem daran, dass die Mannen um Greg Graffin einfach routiniert dasselbe Programm abspulen wie bereits auf den Vorgängern „The dissent of men“ und „New maps of hell“ und dabei leider nicht einen richtigen Ohrwurm am Start haben, was einfach bei Bad Religion immer irgendwie Pflicht war und eigentlich so bleiben soll, ja muss. Versteht mich nicht falsch, Songs wie das schön oldschoolige „Dharma and the bomb“, das mit einer tollen Hook ausgestattete „Crisis time“, welches zumindest nah an den von mir erwähnten Ohrwurmfaktor heranreicht, oder das beste Stück „The island“ sind schon klasse, doch dem stehen leider extreme Langeweiler wie „Hello cruel world“ oder „In their heart is right“ gegenüber. Der Rest der 16 Songs ist dann leider für die hochgesteckten Verhältnisse der Mannen aus L.A. eher Mittelmaß, was für eine solch großartige Band mehr als erschreckend ist. Klar wird man nie wieder solch ein legendäres Album wie „The grey race“ oder „Recipe for hate“ erwarten dürfen, doch wenn man als legendäre Band wie Bad Religion durchaus eine ist ein neues Album auf den Markt schmeißen, darf man ein klein wenig mehr erwarten.
„True north“ ist ein charakterfestes Album, welches allerdings in der Discographie der Jungs im unteren Mittelfeld anzusiedeln ist und keine Dauerrotation bei mir auslösen wird. Bad Religion können anders und werden es hoffentlich auch nochmal zeigen. Live werde ich mir die Jungs auf jeden Fall geben und um ein Interview werde ich mich selbstverständlich auf bemühen, um den Versäumnissen auf den Grund zu gehen.
Bewertung: etwas enttäuschende 6,8 von 10 Punkten