Category: | Review - Internet | Publish date: | 3/14/2006 |
Source: | wasteofmind.de | ||
Synopsis: |
Bad Religion - Live at the Palladium (Epitaph)
by Tito Wiesner
wasteofmind.de, March 14, 2006
Stil: Punkrock
Medium: DVD
Lange haben sich Bad Religion mit ihrer ersten DVD Zeit gelassen – während es heutzutage ja fast schon gang und gäbe ist, dass junge Bands kurz nach ihrem Debütalbum auch gleich mal eine Live-DVD hinterher schieben, musste man als Fan der kalifornischen Punkrock-Institution immer noch zu den alten Video-Tapes greifen. Die Wartezeit hat sich allerdings gelohnt: Live At The Palladium bietet inhaltlich zwar auch nicht viel mehr als so viele andere Musik-DVDs; dafür stimmt hier qualitativ aber auch wirklich nahezu jedes Detail, alles wirkt gut durchdacht, nichts lieblos oder wie ein Schnellschuss.
Den Kern bildet eine Live-Show, die 2005 an zwei Abenden im ausverkauften Hollywood Palladium aufgezeichnet wurde und bei der natürlich auch Brett Gurewitz dabei war – die Band agiert also zu sechst auf der Bühne und präsentiert sich genau so, wie man sie als Fan kennt: Greg Graffin hat den Zeigefinger erhoben und predigt seine Texte schon fast, der Rest der Band stimmt in Aahhs und Oohhs ein und hat sichtlich seinen Spaß beim 30 Songs langen Set. Bei einer Albumfülle wie der von Bad Religion lässt sich über die Songauswahl natürlich immer leidenschaftlich streiten, prinzipiell hat man aber mit Sicherheit einen guten Mix zusammen gestellt: Oldies wie Fuck Armageddon oder We’re Only Gonna Die, Hits wie American Jesus, Suffer und Atomic Garden, die Major-Jahre mit 10 in 2010 und Infected oder jüngste Hymnen wie Los Angeles is Burning oder Sinister Rouge sind dabei, allesamt aus mehreren Kamera-Perspektiven gefilmt und somit sehr dynamisch eingefangen.
Hinzu kommen Interviews mit Fans, die erzählen, was ihr Lieblingssong ist, welchen Text sie am meisten lieben oder wer ihrer Meinung nach das am stärksten unterschätze Bandmitglied ist. Und natürlich Gespräche mit der Band selbst, bei denen es so einige Highlights gibt: Wenn ein mittlerweile auch nicht mehr ganz jung aussehender Greg Graffin sich daran erinnert, wie man einst auf den Bandnamen kam oder Gurewitz berichtet, weshalb Jay Bentley der Bad Religion-Bassist wurde ('Er war ein guter Freund von uns, konnte aber kein Instrument spielen. Da haben wir ihm halt den Bass in die Hand gedrückt, das schien uns am einfachsten!'), ist das vor allem für Fans schon äußerst unterhaltsam.
Obendrauf gibt es noch ein paar kleine Extras wie Fotogallerien und Musikvideos, die Live At The Palladium wirklich zu einem rundum gelungenen Paket machen – und zu einer DVD, die dieser Band auch absolut gerecht wird.
8 / 10