Category: | Review - Internet | Publish date: | 1/1/2004 |
Source: | getaddicted.org (Germany) | ||
Synopsis: |
The Empire Strikes First
Mit Sicherheit gab es auch vor diesem Album wieder einige Schreiberlinge, die ihre Rezensionen fertig hatten, ohne einen Ton gehört zu haben: Für die einen reproduzieren sich Bad Religion seit Jahren nur immer wieder, für die anderen bringen sie jedes Mal wieder ein exzellentes Punkalbum heraus.
Für „The Empire Strikes Back“ gilt also definitiv wieder: Es ist ein Bad Religion-Album. Natürlich entfachen die Herren Graffin, Gurewitz und Co damit keine Punkrock-Revolution. Aber schon die ersten 15 Sekunden vom Opener „Sinister Rouge“ machen klar, dass die Band sowohl live als auch auf dem Album immer noch vor Energie strotzt. Hohes Tempo, der vielkehlige Backgroundgesang, ein kurzes Gitarrenlick – ohne es vorher zu wissen und ohne dass der Gesang eingesetzt hat, erkennt man sofort: Das kann nur Bad Religion sein. Was die einen also langweilig - „tausendmal gehört“ – finden, wird Fans mit Sicherheit wieder gefallen. Die Tempowechsel bei „Sinister Rouge“ oder „Social Suicide“, die absoluten Mitsing-Ohwürmer „Los Angeles is burning“, das auch die erste Single ist, und der Titeltrack „The Empire strikes first“ im Niedrigtempobereich, der Backgroundgesang, den Bad Religion wie immer zelebrieren, aber doch dezent im Hintergrund belassen, das sehr nachdenklich stimmende „Boot stamping on a human face forever“. Bei den Songs „The quickening“ und „Beyound electric dreams“ war zwar Chuck Ragan beteiligt, einen allzu großen Einfluss von Hot Water Music mag man aber nicht erkennen. Dass Bad Religion natürlich weiter ihren kritischen Anspruch verfolgen, sagt der Albumtitel schon ausdrücklich. Dabei ist natürlich klar, dass der als Dozent für Evolutionsbiologie lehrende Greg Graffin sich in seinen Texten nicht auf stumpfe Phrasen beschränkt. Als Bonus enthält das Album eine DVD mit einem 20-minütigem Konzertausschnitt der Suffer-Tour, die die Band vor 15 Jahren erstmals nach Deutschland brachte. Die Jungs rocken heute noch genau so, sind nur ein bisschen älter geworden und teilweise stehen bzw. sitzen andere Leute auf der Bühne.
- Jens Becker